ZUSAMMENFASSUNG: René Laloux‘ faszinierender psychedelischer Science-Fiction-Animationsfilm gewann 1973 den Grand Prix bei den Filmfestspielen von Cannes und ist ein Meilenstein der europäischen Animation. Basierend auf Stefan Wuls Roman Oms en série [Oms im Dutzend] wurde Laloux‘ atemberaubende Vision in Frankreich als La Planète sauvage [Der wilde Planet] veröffentlicht; in den USA als Fantastic Planet; und zog sofort Vergleiche mit Swifts „Gullivers Reisen“ und „Planet der Affen“ (sowohl dem Film von 1968 als auch Boules Roman von 1963). Heute kann man den Film aufgrund seiner spürbaren politischen und sozialen Belange, seiner ausgeprägten Vorstellungskraft und den einprägsamen Animationstechniken als Vorbild für einen Großteil der Arbeit von Hayao Miyazaki im Studio Ghibli (Prinzessin Mononoke, Spirited Away) betrachten.

La Planète sauvage erzählt die Geschichte von „Oms“, menschenähnlichen Kreaturen, die von einer außerirdischen Rasse blauer Riesen namens „Draags“ als domestizierte Haustiere gehalten werden. Die Geschichte spielt auf dem Planeten Ygam der Draags, wo wir unserem Erzähler, einem Om namens Terr, von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter folgen. Es gelingt ihm, der Versklavung durch ein Draag-Lerngerät zu entkommen, mit dem die wilden Oms erzogen wurden, und er beginnt, einen Om-Aufstand zu organisieren. Die Fantasie, die in die surrealen Kreaturen, die Musik und das Sounddesign sowie die unheimlichen Landschaften investiert wird, ist immens und unvergesslich.

„Fantastischer Planet“, der weithin als allegorische Aussage über die sowjetische Besetzung der Tschechoslowakei gilt, wurde fünf Jahre lang in den Prager Jiri Trnka Studios produziert. Die Regie von René Laloux, die unglaubliche Kunst von Roland Topor und die brillante komplementäre Partitur von Alain Goraguer (die von der Hip-Hop-Community häufig gesampelt wurde) machen La Planète sauvage zu einem atemberaubenden Erlebnis.

Mit einem legendären Soundtrack des französischen Jazzpianisten Alain Goraguer ist die Masters of Cinema-Reihe stolz darauf, einen der beliebtesten und seltsamsten Zeichentrickfilme aller Zeiten in einer neuen Dual-Format-Ausgabe (DVD und Blu-ray) zu präsentieren.

SPEZIELLE DUAL-FORMAT-AUSGABE:

Neuer High-Definition-Master mit optionalen englischen Untertiteln
Lalouxs fünf Kurzfilme Les Dents du singe (1960), Les Temps morts (1964), Les Escargots (1965), Comment Wang-Fo fut sauvé (1987) und La Prisonnière (1988)
Laloux sauvage (2003), ein 27-minütiger Dokumentarfilm über Laloux
Der alternative US-Dub-Track für La Planète sauvage
Der komplette Soundtrack für La Planète sauvage
56-seitiges farbiges Booklet mit seltenen Produktionsskizzen, einem Interview mit Laloux und einem neuen Essay von Craig Keller