Im Jahr 1996 erlebte das Surfen einen Aufschwung, da professionelle Surfer zu marktfähigen Sportlern wurden. Das Hochleistungs-Thruster-Shortboard mit drei Flossen war das Werkzeug der Wahl und sorgte für einen rasanten Slashing-Stil und letztendlich für eine aggressivere Surf- und Destroy-Bewegung in der Boardkultur. „Litmus“, Andrew Kidmans erster avantgardistischer Surffilm, war eine gefühlvolle Reaktion auf die Pop-Punk-Entwicklung, die den Mainstream dominierte. Vor den Dreharbeiten nahm Kidmans Band The Val Dusty Experiment an einem Tag insgesamt 35 Songs auf. Das Ergebnis der „One-and-Done“-Sessions war ein Lo-Fi-, rustikaler, experimenteller Rock'n'Roll-Sound, der den Surfszenen in Irland, Australien, Kalifornien, und Südafrika. Zusätzliche Beiträge von Galaxie 500, Yothu Yindi und The Screaming Orphans sorgen für Abwechslung in der Partitur. Litmus war ein entscheidender Moment im Surf-Filmemachen – er löste eine aufgeschlossene retro-progressive Bewegung aus, als Surfer ein höheres Bewusstsein darüber entwickelten, auf welchen Brettern sie fuhren und warum. Die Neuauflagen der Anthology Surf Archive-Reihe präsentieren stolz den Soundtrack von „Litmus“, der zusammen mit dem Soundtrack von Kidmans Nachfolger „Glass Love“ aus dem Jahr 2006 in neuer Form veröffentlicht wurde.