Der angesehene Klarinettist Michael Collins hat sich in den letzten Jahren auch als Dirigent einen Namen gemacht und tritt mit bedeutenden Orchestern auf der ganzen Welt auf. Auf der vorliegenden CD gibt er sein Debüt als Dirigent eines symphonischen Repertoires, aus dem er die Fünfte Symphonie von Vaughan Williams, eines der beliebtesten Werke des Komponisten, ausgewählt hat. Die Fünfte wurde während des Zweiten Weltkriegs geschrieben und zeigt in ihrem symphonischen Vorgänger eine krampfhafte Wut und Trostlosigkeit. Sie ist überraschend gelassen und pastoral. Vaughan Williams widmete es ohne Erlaubnis Jean Sibelius, der in seinem Tagebuch seinen Eindruck beim ersten Hören des Werks als eine Liebkosung aus einer Sommerwelt beschrieb. Auf der vorliegenden CD folgt auf Vaughan Williams sein jüngerer Kollege und Freund Gerald Finzi, dem er einst geraten hatte, eine Symphonie zu schreiben: „They’re ever so easy.“ Finzi war nicht überzeugt und ist nach wie vor als Komponist vorwiegend Vokalmusik bekannt, aber zu seinen wenigen Instrumentalwerken gehört ein Konzert für Klarinette, das Instrument, das allgemein als das stimmähnlichste von allen gilt. Dabei kehrt Michael Collins in seine gewohnte Rolle als Solist zurück und dirigiert die Streicher des Philharmonia Orchestra von der Klarinette aus.