Roy Montgomery, ein Pionier des neuseeländischen Untergrunds, glaubt, dass es immer neues klangliches Terrain zu erforschen gibt. Seine neueste Albumreihe für Grapefruit markiert vierzig Jahre intensiver Erforschung, in denen es ihm gelungen ist, sich durch unterschiedliche Genres, Szenen und Atmosphären zu bewegen, immer an der Spitze der experimentellen Independent-Musik. Aus diesem Anlass wird Grapefruit im Jahr 2021 vier neue Montgomery-Alben veröffentlichen. Der erste Teil, Island Of Lost Souls, erschien im Januar mit großem Erfolg. Das zweite und neueste Album, His Best Forgotten Work, enthält Montgomerys seltenen, grüblerischen Gesang auf neun wunderschönen Tracks, die in seinem Zuhause in Christchurch, Neuseeland, aufgenommen wurden. His Best Forgotten Work folgt dem intensiven, rein instrumentalen Island Of Lost Souls. Es beginnt im Geiste mit düster-beschwingten Variationen beliebter Lieder, darunter zwei mit Spannung erwartete Coverversionen legendärer Lieder von The Carpenters („Superstar“) und Tim Buckley („Song To The Siren“). Montgomery zeigt dem Zuhörer, dass diese Einflüsse doch keine so seltsamen Begleiter sind; Man muss nur genau hinhören. Während manche in dieser Phase ihrer aufstrebenden Karriere eher dazu geneigt sind, sich zu entspannen und sich auf ihr Vermächtnis einzulassen, sucht und fordert Montgomerys neue Musik weiterhin. Seine Kompositionen sind sowohl schön als auch beunruhigend und sprechen oft von Prekarität und Angst. „Sein bestes vergessenes Werk“ ist ein ironischer Titel, der auf die Position des Künstlers anspielt, der in relativer Dunkelheit einen besonderen Ruhm genießt. Aber wenn man seinem trockenen Witz und seiner reichen Stimme zuhört, wird man feststellen, dass man das nicht so schnell vergisst.