Der Bariton Sebastien Noack spielt zusammen mit seinem Begleiter Manuel Lange Balladen und Romanzen des deutschen Komponisten und Mathematikers Hans Sommer. Heute ist weitgehend vergessen, dass einer der Gründerväter des deutschen Musikurheberrechts, Hans Sommer, mit bürgerlichem Namen Hans Friedrich August Zincken (1837–1922), auch ein produktiver Komponist war. Obwohl die enge Verbindung der Musik mit dem Bildungsbürgertum als selbstverständlich vorausgesetzt wurde, war der Akt des Komponierens ? entweder als Dilettant oder als Profi? galt immer noch als gefährliches Unterfangen. Kaum jemand könnte sich ganz der Komposition widmen, ohne zusätzliche Einkünfte aus Aufführung oder Unterricht. Den ersten Kompositionsunterricht erhielt Sommer in den 1850er Jahren, während er in Göttingen Mathematik und Physik bei Prof. Julius Otto Grimm studierte; und dann mit Adolf Bernhard Marx während eines längeren Aufenthalts in Berlin. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Braunschweig in den 1860er Jahren setzte er seine Studien bei Wilhelm Meves (1808–1871) fort. Schließlich zog sich Sommer 1881 im Alter von 47 Jahren in ein privateres Leben zurück, um sich ganz seinen musikalischen Neigungen zu widmen ? Damit gab er seine etablierte wissenschaftliche Karriere auf. Der deutsche Bariton Sebastian Noack begann sein Gesangsstudium 1992 in Berlin zunächst bei Dietmar Hackel und später bei Ingrid Figur und schloss es mit Auszeichnung ab. Mehrere Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau und Aribert Reimann rundeten seine Ausbildung ab. Er gewann 1996 den 1. Preis beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin und 1997 den 2. Preis beim International Song Competition in der Wigmore Hall in London sowie den 1. Preis beim Paula Lindberg-Salomon-Wettbewerb. Sebastian Noack konzertiert regelmäßig mit den Dirigenten Philippe Herreweghe, Christoph Eschenbach, Gustav Leonhardt, Helmuth Rilling, Frieder Bernius, Hans-Christoph Rademann und Daniel Reuss sowie den Ensembles Freiburger Barockorchester, RIAS Kammerchor, Concerto Kln, Akademie für Alte Musik Berlin und Cantus Colln.