Mercury Rev interpretieren das Bobbie Gentry-Album von 1968 neu mit Gaststimmen von Norah Jones, Hope Sandoval, Rachel Goswell, Vashti Bunyan, Beth Orton, Marissa Nadler, Lucinda Williams, Margo Price, Susanne Sundfor, Phoebe Bridgers, Kaela Sinclair, Carice Van Houten und anderen Laetitia Sadier. Es entsprang einem Mississippi voller heißer Kekse, vornehmer Tischmanieren und Sinn für die Arbeiterklasse und wurde plötzlich durch eine schwere Sünde und einen Selbstmord auf den Kopf gestellt. „Ode to Billie Joe“ – Bobbie Gentrys Debüt als Singer-Songwriter im Jahr 1967 und dreiwöchige Nummer-Eins-Single im Spätsommer der Liebe – getragen von einer abendlichen Streicherbrise und einer geschmeidigen, ahnungsvollen Stimme wie einem sinnlich aufgeladenen Atem die psychedelischste Platte des Jahres, nicht aus San Francisco oder London, als hätten sich Bob Dylan, Neil Young und Brian Wilson verschworen, um ein Country-Rock-Album „Pet Sounds“ zu machen. Außer dass Gentry, die gerade 23 Jahre alt war, als sie das Lied schrieb, als Erste dort ankam, im Miniaturformat. Gentrys Hit war ein revolutionärer Akt, ein ruhiger, gründlicher Feminismus in Vision, Tat und Erfolg inmitten der strengen, väterlichen Ordnung der Country-Musikindustrie. Und es war ihre Lizenz, erneut zu begeistern. Im Oktober 1967, als „Billie Joe“ noch in den Top Five war, begann Gentry mit der Aufnahme von „The Delta Sweete“, einer zusammenhängenden Reihe von einem Dutzend Liedern, die die erzählerische Dynamik dieser Single durch persönliche Reflexion erweiterten und ihr Folk-Sirenen-Charisma unterstrichen ein reicherer Rahmen aus Dream-State-Orchestrierung, Swamp-Rock-Gitarren und Großstadt-R&B-Bläsern.