Krzysztof Pendereckis Vertonung der Passionsgeschichte aus dem Lukasevangelium wurde 1966 uraufgeführt und sicherte sich sofort einen Platz unter den bedeutendsten großen Chorwerken des 20. Jahrhunderts. Trotz ihrer entschieden modernistischen Sprache sprachen die emotionale Kraft, die leuchtenden Farben und die klangliche Wirkung der Musik sowohl das Publikum als auch die Kritiker an, von denen einer die Lukas-Passion als die wichtigste Brücke zwischen dem Geist der Liturgie und der modernen Musik bezeichnete. Penderecki ist stark von den Passionen JS Bachs beeinflusst und huldigt dem großen Komponisten, indem er im gesamten Werk das BACH-Motiv verwendet. Wie Bach hat er seine Passion in zwei Teile arrangiert, wobei monumentale Chornummern das Ganze umrahmen. Pendereckis Partitur ist für große Besetzungen gedacht, darunter ein erweitertes Orchester, drei gemischte Chöre sowie ein Knabenchor, ein Sprecher und drei Gesangssolisten (Sopran, Bariton und Bass). Am 20. Juli 2018 trafen sie sich alle in der Felsenreitschule in Salzburg: das l'Orchestre symphonique de Montral mit ihrem Chefdirigenten Kent Nagano, die Warschauer Knabenchor und der Philharmonische Chor Krakau, die drei Solisten und der Schauspieler Sawomir Holland. Anlass war das Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele, im Publikum befand sich der Komponist selbst, Krzysztof Penderecki. Mit dabei war auch ein Aufnahmeteam unter der Leitung von Robert Suff, Senior Producer bei BIS, und diese CD ist das Dokument dieses ganz besonderen Anlasses.