TYRON ist eine Geschichte mit zwei Hälften, die die menschliche Komplexität offenlegt. Genau wie die Erzählung seines eigenen Lebens hat jede Geschichte immer zwei Seiten. Seite eins führt uns wieder in die klassische Hybris, den Machismo und die Prahlerei ein, die typisch für Rap-Musik sind. Seite zwei nimmt, was Sie über Slowthai zu wissen glaubten, und stellt es auf den Kopf. „feel away“ und „nhs“ geben einen Einblick in die Komplexität seines Geistes, aber wenn man tiefer eintaucht, erhält man ein klareres Verständnis davon, wer er wirklich ist. Ehrlichkeit ist von größter Bedeutung, denn letztendlich möchte Ty, dass die Zuhörer wissen, dass „es in Ordnung ist, man selbst zu sein“.

TYRON wurde vor dem Hintergrund eines gnadenlosen Klimas gegründet, in dem Verurteilung, Beschämung und unterentwickelte und vereinfachende Vorstellungen von anderen Menschen in Mode sind. Anstatt dieser Einfachheit zu erliegen, präsentiert TYRON einen Künstler, der unverschämt kompliziert ist und bereit ist, Themen wie Einsamkeit, Identität, Selbstakzeptanz und die Schwierigkeiten, ein Individuum zu werden, zu erforschen. Im Gegensatz zum politischen Unterton von Slowthais Debütalbum „Nothing Great About Britain“, das die Zuhörer auf eine Reise durch Slowthais turbulente Erziehung und seine Einstellung zum britischen Leben mitnahm, ist TYRON mit diesem selbstbetitelten Nachfolger ein melodischer Tauchgang durch die weitläufige Landschaft seiner Gefühle . Seine Fähigkeit, seine Unvollkommenheiten und Widersprüche zu ertragen, macht TYRON zu einem Album, das das Gegenteil einer Kultur der Reinheit ist. Ein Widerstand gegen die steigende Flut moralischer Überheblichkeit und die allgegenwärtige Selbstgerechtigkeit, die uns für unsere eigene Fehlbarkeit blind macht.