Der gefeierte lettische Pianist Vestard Shimkus veröffentlicht in dieser neuen Studioaufnahme Weltersteinspielungen seiner eigenen Werke, die er mit dem Liepaja Symphony Orchestra aufgeführt hat. Vestard Shimkus (1984) gehört zu der Generation lettischer Künstler, die erwachsen wurden und ihre professionelle Karriere begannen, nachdem Lettland seine Unabhängigkeit wiedererlangt hatte. Diese Künstler konnten im Ausland studieren, überall auf der Welt frei auftreten und Verträge mit angesehenen Plattenfirmen abschließen – mit anderen Worten, Dinge, die seinen Vorgängern nicht möglich gewesen waren. Der Eiserne Vorhang hatte ihnen die verdiente Anerkennung in westlichen Konzertsälen verwehrt. Shimkus und seine Generation wiederum hatten von Anfang an die Freiheit, ihre Karriere zu gestalten. Shimkus ist nicht nur Pianist, sondern auch Komponist. Seine ersten Musikstücke schrieb er als Kompositionsstudent bei Peteris Vasks und seinen Klavierparaphrasen, Variationen und Fantasien (ein typisches Beispiel ist Astor Piazzollas Herzschlag) folgten immer selbstbewusstere und ernstere Werke. Shimkus bezeichnet sich selbst als romantisch denkenden und fühlenden Künstler, und deshalb spiegelt die von ihm geschaffene Musik die Metamorphosen turbulenter Fantasie und lebendiger Charaktere in der Musik der Komponisten-Pianisten Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin, Robert Schumann, Franz Liszt und Sergei Rachmaninow wider. Virtuosität ist ein wesentlicher Bestandteil seiner Musik, und hier entfaltet Simkus sein pianistisches Potenzial voll – die Textur des Instruments glitzert in immer neuen Variationen, Wellen von Rhythmus und Harmonie prallen aufeinander.