Zu den früheren Veröffentlichungen des New Yorker Escher Quartetts gehören eine gefeierte Sammlung von Mendelsohns sechs Streichquartetten sowie ein Album mit Werken von Dvo?k, Tschaikowsky und Borodin. Für ihr neuestes Angebot haben sich die Mitglieder jedoch näher an ihre Heimat gewendet und sich dafür entschieden, die Quartette von Samuel Barber und Charles Ives zu kombinieren. Die CD beginnt mit Barbers Streichquartett in h-Moll, das die Musik enthält, für die der Komponist nach wie vor am bekanntesten ist: den zweiten Satz, den er zwei Jahre später zum Adagio für Streichinstrumente erweiterte. Barber erkannte bereits beim Komponieren sein Potenzial und beschrieb das Stück als „einen Knaller“, was es umso schwieriger machte, einen dritten Satz zu finden, der es wert wäre, ihm nachzufolgen. Am Ende beschloss er, das Quartett als zweisätziges Werk zu gestalten, aber die Eschers haben hier den lebhaften dritten Satz eingefügt, den der Komponist verworfen hatte, und boten so die Möglichkeit, das Werk so zu hören, wie es einst geplant war. Auf Barber folgen die beiden großen Quartette von Charles Ives sowie ein kurzes Scherzo. Wie viele andere Kompositionen von Ives verwendet auch sein Erstes Quartett in großem Umfang Revival- und Gospel-Hymnen und zitiert sie in allen vier Sätzen in einer leicht zugänglichen Tonsprache. Weitaus anspruchsvoller ist das Zweite Quartett, eine Darstellung von „vier Männern, die sich unterhalten, diskutieren, streiten ... kämpfen, Hände schütteln, den Mund halten / dann den Berghang hinaufgehen, um das Firmament zu betrachten“ – ein Programm, das zu einer großzügigen Nutzung einlädt voller Dissonanzen, aber auch – gegen Ende – eine besonders erfüllende Auflösung.