Der außerordentlich begabte Camille Saint-Sans trat 1848 im Alter von 13 Jahren in das Pariser Konservatorium ein. Dort entdeckte er die Symphonien der großen deutschen und österreichischen Komponisten und begann bald, sich selbst an diesem Genre zu versuchen. Die Sinfonie in A-Dur stammt aus dieser Zeit und obwohl sie zu seinen Lebzeiten höchstwahrscheinlich nie aufgeführt wurde, stellt sie sein außergewöhnliches Talent in vollem Umfang unter Beweis. Nur ein paar Jahre später, im Jahr 1853, reichte Saint-Sans seinen zweiten Versuch, eine Symphonie zu schreiben, bei einer der Konzertgesellschaften der Hauptstadt ein. Die von Berlioz und Gounod gelobte Symphonie Nr. 1 in Es-Dur wurde zur Aufführung angenommen und kurz darauf als Opus 2 des Komponisten veröffentlicht. Von ihrer klassischen Form her ist sie ein Beispiel für die für Saint-Sans typische Klarheit, mit der nötigen Lyrik wurden später zu einem Markenzeichen seiner Musik und traten in den beiden zentralen Sätzen in den Vordergrund. In den späten 1850er Jahren war Saint-Sans trotz seiner Jugend bereits gut etabliert: Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als virtuoser Pianist wurde er zum Organisten von La Madeleine in Paris ernannt. Seine Symphonie Nr. 2 in a-Moll komponierte er schnell: von Juli bis September 1859. Die Orchestrierung ist transparent und der erste Satz enthält ungewöhnlicherweise eine Fuge für drei Stimmen. Prägnant und stets einfallsreich entfernt sich das Werk von den Wiener Vorbildern, die Saint-Sans so sehr bewunderte, mit einem Finale, das an die Tarantella in Mendelssohns Italienischer Symphonie erinnert. Die vorliegende CD ist die erste von zwei CDs, die den Sinfonien von Saint-Sans gewidmet sind und vom Orchestre Philharmonique Royal de Lige und Jean-Jacques Kantorow zum Gedenken an den 100. Todestag des Komponisten aufgenommen wurden.