Das Odradek-Debüt von Jesus Rodolfo Rodriguez, Transfixing Metamorphosis, nimmt uns mit auf eine Reise durch die Musik für Solobratsche ? Eine Reise, die der Künstler zutiefst spürt und die Schlüsselmomente seiner eigenen musikalischen Entwicklung widerspiegelt. Wir hören eine Transkription von JS Bachs Sonate BWV 1005 (ursprünglich für Solovioline), ein Werk von erhabener Kraft, das die längste Fuge enthält, die Bach jemals geschrieben hat, eine atemberaubende Tour de Force. Von der New York Times (Digest) als „ein Star, dessen Licht über die Bühne hinausgeht“ beschrieben, verbindet der spanische Bratschist Jesus Rodolfo Rodriguez die Spontaneität und die furchtlose Vorstellungskraft der Jugend mit der Disziplin und Präzision eines reifen Künstlers. Paul Hindemiths Bratschensonate Op. 11, Nr. 5 wurde 1919 geschrieben, zu einer Zeit, als der Interpret Hindemith seinen endgültigen Übergang von der Violine zur Bratsche vollzog. Die Sonate gehört zu einer Werkgruppe, die 1918 am Ende des Ersten Weltkriegs begann. Hindemiths Herangehensweise an Klang und Kontrapunkt, artikuliert in einer neoklassischen Musiksprache, findet Parallelen zu JS Bach, durchdrungen von einer Reinheit, ja sogar Romantik des Geistes. György Ligetis Bratschensonate (1991–1994) gilt als das vielleicht härteste Werk für Solobratsche, das jemals geschrieben wurde. Im Verlauf seiner ausgedehnten sechssätzigen Struktur erzeugt dieses Werk ein Gefühl der Erinnerung, eine Beschwörung von etwas Vergangenem, ohne auf Pastiches zurückzugreifen. Ligeti erkundet alle Möglichkeiten des Instruments und fordert die Fähigkeiten des Interpreten fast bis zum Zerreißen, eine Herausforderung, die Jesus Rodolfo Rodriguez in seinem mitreißenden Auftritt hörbar genossen hat.